Jurastraße 27
72072 Tübingen-Derendingen
(07071) 9466682
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www.hirsch-derendingen.de

Restaurant mit traditionellem Dorfgasthaus-Charakter. Massivholz-Möbel und Fachwerkwände prägen den Innenraum. Ein Nebenzimmer für Gesellschaften und Veranstaltungen ist vorhanden. Im Sommer gibt es außerdem einen Außenbereich auf einer gepflasterten Terrasse.

Das Publikum ist bunt gemischt und reicht vom traditionellen Stammtisch- bis zu studentischem Publikum. Wenn das Lokal – wie bei unserem Besuch – gut besucht ist, ist es in den Gasträumen ziemlich laut.

Der Zugang ist nur über mehrere Treppenstufen möglich. Auch die sanitären Einrichtungen sind nicht barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht.

Das Restaurant selbst bezeichnet sein Angebot als „schwäbisch-mediterrane Küche“.  Auf der Karte gibt es neben Salaten, kleinen Gerichten und Vesper vorwiegend Gerichte, die eher in die gutbürgerliche Küche passen. Ans Mittelmeer erinnert beispielweise eine kalte Zucchini-Joghurt-Suppe, die gegrillte Dorade mit mediterranem Gemüse oder eine Polentaschnitte an Ratatouille-Gemüse. Neben etlichen vegetarischen Gerichten gibt es zusätzlich Wochen- und saisonale Angebote, beispielsweise mit Wild- oder Gansgerichten.

Regionale Lieferanten werden ausdrücklich benannt. Dazu zählen beispielsweise die Unterjesinger Mühle, die Tübinger Gärtnerei Schmid und die Brennerei Theurer, ebenfalls in Unterjesingen.

Die hausgemachten Semmelknödel mit einer Pilzrahmsauce erweisen sich – vor allem hinsichtlich der üppigen hellen Rahmsauce mit reichlicher Pilzeinlage – als echter Sattmacher. Pfifferlinge, Champignons und Austernseitlinge ließen sich als Bestandteile identifizieren, wobei der Geschmack stark in Richtung Steinpilze ging. Die Semmelknödel waren relativ fest, aber wohlschmeckend. Im Verhältnis zur Menge der Sauce war deren Anzahl allerdings übersichtlich.

Auf der Zusatzkarte fand sich der Wildschweinbraten mit Kroketten als Beilage. Das Wildschwein kam in feine Scheiben geschnitten und in einer leichten, aber aromatischen Bratensauce auf den Tisch. Es war zart, nicht trocken und dezent, aber seht stimmig gewürzt. Dagegen fielen die – offenkundig nicht hausgemachten – Kroketten deutlich ab, Sie waren als Stapel am Tellerrand platziert und dienten lediglich als Sättigungsbeilage.

Erwähnenswert ist der Beilagensalat, der zu beiden Gerichten identisch gereicht wurde. Er bestand aus zahlreichen Komponenten mit durchweg frischen Zutaten an einem würzigen Dressing.

Als Dessert wählten wir eine Mango-Creme brulée aus. Die cremige Konsistenz und die obligatorische karamellisierte Zuckerhaube waren in Ordnung, ebenso die Beilage in Form frischer Früchte. Geschmacklich erinnerte ein wenig Säure in der Creme an eine fruchtige Zutat, von einem ausgeprägten Mangoaroma konnten wir higegen nichts feststellen.

Der Service war aufmerksam und ausgesprochen freundlich, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Hier ist es offensichtlich gelungen, ein traditionelles Dorfgasthaus in seinem Charakter zu erhalten, dabei aber moderne Einflüsse in der Küche mit aufzunehmen und mit dieser Mischung ein breites Publikum anzusprechen.

Das Speisenangebot überzeugte in einigen Komponenten durchaus, allerdings hätten wir uns ein wenig mehr Phantasie bei der Präsentation und der Wahl der Beilagen gewünscht. Gut gefallen hat uns die bunte Mischung des Publikums und die Betonung saisonaler und regionaler Produkte sowie der aufmerksame Service.

Unsere Wertung für das Essen

7/10

Unsere Wertung für Service und Regionalität

8/10

Die T&T-Gesamtwertung

7/10