Ein sehr ansehnliches Gasthaus, das außen wie innen Stil und Tradition ausstrahlt. Terrasse mit Sitzplätzen im Freien. Die Platzsets im Jeans-Design passen überhaupt nicht in dieses Ambiente.

Der Loup de mer (Wolfsbarsch) vom Lavasteingrill (Tagesempfehlung) war frisch und kam saftig an den Tisch, wo er vom Servicemitarbeiter filetiert wurde. Abgesehen von den etwas bitteren Aromen der gegrillten Haut war der Fisch geschmacklich gut. Das als Beilage servierte Gemüse hingegen war komplett verkocht und hatte keinerlei Biss mehr.

Das Rinderfilet an Balsamicosauce war geschmacklich in Ordnung. Allerdings wurde es nicht wie bestellt medium sondern durchgegart serviert. Die Sauce war säurebetont und deutlich mit Stärke gebunden, dadurch etwas pampig. Die als Beilage servierten Kartoffelspalten waren optisch und geschmacklich okay.

Das Pannacotta zum Dessert war sehr süß und vanillig. Schlimm war allerdings die Erdbeersauce, die extrem künstlich schmeckte und stark an ein Fertigprodukt erinnerte.

Der Service war sehr bemüht, dabei aber etwas übermotiviert und beinahe schon aufdringlich. Das bestellte Essen wurde in angemessener Zeit serviert. Von den auf der Weinkarte angebotenen Weißweinen war praktisch keiner verfügbar, die vom Service angebotene Alternative war in Ordnung. Der angebotene Roséwein war geschmacklich ausgesprochen flach.

Als Gruß aus der Küche wurde vorab eine asiatisch angehauchte Variation des schwäbischen Kartoffelsalats mit Brot serviert.

Der Anspruch, neben günstigen Standards auch eine gehobene Küche anzubieten, kann nur sehr begrenzt eingelöst werden. Das kulinarische Konzept bleibt unklar, auch im Hinblick auf ein stimmiges gestalterisches Konzept ist noch deutlich Luft nach oben.