Das Ambiente
Lokal im Karl-Brack-Sportheim des TSV Lustnau. Nach großem Umbau sind die neuen Betreiber seit April 2017 Mirjam und Giuseppe Quacquarelli, die bereits ein Restaurant unter dem gleichen Namen in Spanien betrieben haben. Stilsicher und geschmackvoll eingerichtet, der geflieste Boden verhindert ein wirklich gemütliches Ambiente. Große Gartenterrasse.
Rampe zum Eingang. Die Toiletten sind wegen ihrer geringen Größe aber nicht rollstuhlgeeignet.
Das Essen
Als Vorspeise haben wir zwei Tapas-Varianten gewählt: Sepia in eigener Tinte und den Mallorquinischen Bauernsalat „Trampo“. Letzterer besteht aus sehr klein gewürfelten Tomaten, roten Paprika, ebenfalls roten Zwiebeln sowie Kräutern und ist klassisch mit Essig, Salz und Olivenöl angemacht. Keine Offenbarung, aber solide.
Die lauwarmen Sepia-Stücke in der tiefschwarzen Tinte hatten eine ausgezeichnete Konsistenz – mit Biss, aber nicht zäh. Leider waren sie aber dermaßen übersalzen, dass sie an der Grenze zur Ungenießbarkeit waren. Die als Beilage gereichten Pizzabrotstangen milderten dies nicht ab, weil sie ebenfalls sehr salzig waren.
Der spanische Fischeintopf Zarzuela besteht aus Fischfilet-Stücken, Tintenfisch-Streifen, Muschelfleisch, Riesengarnelen und Gemüse, insbesondere Paprika, in einer tomatigen, leider erneut übersalzenen Sauce. Während das Fischfilet ebenso wie der Tintenfisch zart und schmackhaft waren, zeigten die Riesengarnelen merkwürdigerweise eine sehr unterschiedliche Qualität. Einige waren knackig, andere sehr mehlig. Dass sie mit der Schale in der Sauce serviert werden, macht den Verzehr unkomfortabel. Eine Möglichkeit, sich die Finger zu reinigen, war abgesehen von der Serviette nicht vorgesehen. Insgesamt wirkte das Gericht nicht wie ein Eintopf, eher wie eine Ansammlung einzelner Zutaten, die gemeinsam erwärmt worden waren. Die als „geröstetes Knoblauchbrot“ angekündigte Beilage entpuppte sich als Pizzabrot ohne jegliches Knoblaucharoma, dafür wiederum sehr salzig.
Die Pizza Scarmorza mit gerauchtem Mozzarella und Tomatenscheiben konnte mit einem knusprigen Boden überzeugen. Dass die Tomatenscheiben wenig aromatisch waren, mag im Winter in dieser Preislage unvermeidlich sein.
Die Crema Catalana als Dessert schmeckte wie sie soll, war aber im Verhältnis zum stattlichen Preis eine sehr kleine Portion.
Der Service
Freundlich und aufmerksam, allerdings teilweise der deutschen Sprache nicht mächtig. Die Zutaten des „Aperitivo Riva“ konnten so nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die Überraschung
Offenbar wird hier mit Salzwasser gekocht – ohne deswegen die Zugabe von kristallinem Salz beim Kochen zu reduzieren.
Unser Fazit
Die Karte verspricht interessante Kombinationsmöglichkeiten aus verschiedenen mediterranen Küchen. Es bleibt rätselhaft, weshalb bei unserem Besuch nahezu sämtliche Gerichte deutlich versalzen waren. Angesichts der (abseits von Pizza und Pasta) durchaus gehobenen Preise hätten wir hier einen solchen Mangel an geschmacklicher Feinabstimmung nicht vermutet. Auch die Qualität der Zutaten erschien uns schwankend.